Wer als Single auf der Suche nach Gesellschaft ist, hat vielfältige Möglichkeiten, online Menschen kennenzulernen. Es existieren verschiedene Portale, über die sich Kontakte zu Frauen und Männern knüpfen lassen. Vor allem eine Partnervermittlung oder eine Singlebörse eignen sich, um nach einem potenziellen Beziehungspartner Ausschau zu halten. Doch wo liegen die Unterschiede dieser Angebote und welche Kriterien helfen bei der Entscheidung für eine der beiden Varianten?
„Bei Singlebörsen ist das Online-Dating ein Stück weit unverbindlicher und mit mehr Eigeninitiative verbunden. Partnervermittlungen setzen auf wissenschaftliche Tests und Partnervorschläge, die Partnersuche zielt auf langfristige Beziehungen ab und Sie werden auf Wunsch durch Beratung zusätzlich unterstützt.“
Zielgruppe einer Singlebörse
Ganz generell trifft man auf Börsenseiten ein heterogenes Publikum an (alle Altersklassen, vielfältige Absichten). Tendenziell gibt es bei Singlebörsen aber eher jüngeres Publikum. Je nach Anbieter haben die Mitglieder manchmal nicht unbedingt ernste Beziehungsabsichten, sondern sind lediglich auf der Suche nach Freunden, Flirtpartnern oder lockeren Bekanntschaften. Es lässt sich relativ unkompliziert Kontakt zu zahlreichen Personen herstellen, so dass durchaus mehrere Verabredungen zustande kommen können. Diese Treffen verlaufen jedoch manchmal unverbindlich und nicht unbedingt immer mit dem Ziel eines langfristigen Liebesverhältnisses, welches aber natürlich auch bei Singlebörsen jederzeit möglich ist. Wenn man eine Börse in Relation zu einer Vermittlung stellt, dann muss man das so sagen.
Zielgruppe einer Partnervermittlung
Im Gegensatz dazu ist eine Partnervermittlung darauf ausgelegt, ihre Mitglieder beim Aufbau dauerhafter Beziehungen zu unterstützen. Wer sich bei einer Partnervermittlung registriert, hat im Normalfall den Wunsch, einen verlässlichen Lebensgefährten für viele Jahre oder gar Jahrzehnte zu finden. Daher handelt es sich bei den Mitgliedern größtenteils um Singles ab etwa 30 Jahren, für die nicht mehr Spaß und kurzfristige Abenteuer im Vordergrund stehen, sondern eine stabile Partnerschaft. Die Altersstruktur reicht bis in hohe Altersklassen hinein, selbst 70-jährige Frauen und Männer setzen vereinzelt noch auf die Dienste einer Online-Vermittlung.
Casual-Dating als Alternative?
Ganz zwanglos kann man beim sogenannten Casual-Dating Menschen kennenlernen. Feste Beziehungen werden hierbei grundsätzlich sehr selten angestrebt. Vielmehr geht es um unverbindliche und eher oberflächliche Verabredungen, oftmals zum Zweck des Austauschs von körperlichen Intimitäten. Casual-Dating-Apps und entsprechende Internetseiten sind also vor allen Dingen für Personen geeignet, die sich für Affären, Spaß, Freundschaft Plus und erotische Kontakte ohne weitere Verpflichtungen interessieren. Im Übrigen sind nicht nur zwangsläufig Singles auf derartigen Plattformen unterwegs, sondern durchaus auch suchende Paare.
Börse und Vermittlung – Unterschiede in der Art der Partnersuche
Bei einer Singlebörse haben die Mitglieder die Möglichkeit, ein persönliches Profil zu erstellen und beliebige Informationen über sich selbst zu veröffentlichen. Die Profile fungieren als moderne Zeitungsannoncen und sollten durch authentische Fotos ergänzt werden. Es erfolgen keine wissenschaftlichen Partnervorschläge seitens der Singlebörse (höchstens simple Kontaktvorschläge bezüglich Alter, Wohnort oder Gemeinsamkeiten), die Teilnehmenden können in Eigenregie sämtliche Profile anderer Frauen und Männer einsehen und anschließend potentielle Partner auswählen und kontaktieren. Die Suche lässt sich meist durch Filter eingrenzen. Eine selbständige und relativ unkomplizierte Kontaktaufnahme mit Singles ist möglich.
Persönlichkeitstest als Hauptunterschied
Da sich Partnervermittlungen eher an Personen mittleren Alters richten, die eine feste und langfristige Partnerschaft anstreben, ist hierbei häufig zu Beginn der Partnersuche ein Persönlichkeitstest zu absolvieren, d.h. die Teilnehmer beantworten vielfältige Fragen z.B. zu ihren Vorlieben, Wertvorstellungen und Wünschen. Die Tests sind meist wissenschaftlich konzipiert und basieren unter anderem auf Erkenntnissen aus der Psychologie, der Paarforschung und der Soziologie.
Nach Auswertung der Fragebögen werden auf Basis eines sogenannten Matching-Verfahrens diejenigen Mitglieder der Partnervermittlung einander zugeteilt, die hinsichtlich ihres Persönlichkeitsprofils am besten zueinander passen sollen. Aus der Beantwortung der Fragen ergeben sich Matchingpunkte, die Rückschlüsse auf die Kompatibilität der Teilnehmenden erlauben (z.B. 1 Matchingpunkt = passt gar nicht, 100 Matchingpunkte = passt sehr gut). Singles erhalten dann die speziell für sie ausgewählten Partnervorschläge – und können dann diese Frauen oder Männer bei Gefallen kontaktieren.
Eine aufwendige und eigenständige Begutachtung sämtlicher Single-Profile entfällt also bei der Partnervermittlung (manche bieten es aber zusätzlich auch noch an). Zwar erfordert der anfängliche Persönlichkeitstest ein gewisses Maß an Anstrengung, langfristig kann aber die Vorauswahl potenzieller Partner durch die Agentur schnellere Erfolge begünstigen und den Teilnehmenden helfen, Zeit zu sparen.
Zudem werden neben Gemeinsamkeiten auch Verschiedenheiten beider Partner berücksichtigt. Es geht also neben gleichen Interessen auch darum, wie gut man sich miteinander ergänzt (was der eine nicht kann, kann der andere ganz gut). Stetig neue Kontaktvorschläge, da sich ja täglich neue Singles anmelden und einen Test ausfüllen, machen die Partnersuche mit Partnervermittlungen äußerst reizvoll.
Unterschiede bei den Kosten
Für beide Varianten sind Monats-Abonnements ein gängiges Preismodell. Gebucht wird hier meist für 1, 3, 6 oder 12 Monate. Je länger der gebuchte Zeitraum, desto günstiger wird der monatlich zu entrichtende Betrag (rabattähnliche Preisgestaltung). Von Zahlmethoden, wo jede einzelne Flirtmail Geld kostet, raten wir eher ab, da dieses System anfällig für Animateure ist.
Singlebörsen sind in der Regel kostengünstiger als Partnervermittlungen, da letztere zusätzliche Dienstleistungen anbieten (Test, Partnervorschläge, Beratung…). Auch wenn viele Börsen eine kostenlose Einsicht in Benutzerprofile erlauben, so fallen meist spätestens zum Zeitpunkt einer Kontaktaufnahme Gebühren an. Diese reichen im Kern von 10 bis 60 Euro pro Monat, hin und wieder kostet es auch mal weniger oder mehr (Preise ändern sich, Sonderangebote…). Unter den Singlebörsen gibt es auch ein paar kostenlose Anbieter, allerdings muss man dort mit viel Werbung, weitaus mehr Fake-Profilen und wenig ernstgemeinten Gesuchen rechnen.
Die Nutzung einer Partnervermittlung ist immer kostenpflichtig. Die Preise liegen allerdings höher als bei einer Singlebörse. Bei einer Partnervermittlung können die Gebühren für z.B. eine halbjährige Mitgliedschaft durchaus mehrere hundert Euro betragen. Sie sollten mit Kosten von ca. 20 bis 80 Euro pro Monat rechnen. Aber auch hier kann es punktuell auch mal günstiger oder teurer sein.
Zusammenfassung der Hauptmerkmale
Die beiden Plattform-Varianten unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Nutzergruppen, bezüglich der Abläufe und Aktivitäten während der Partnersuche sowie im Hinblick auf anfallende Kosten.
- Zielgruppe: Bei den Mitgliedern einer Singlebörse handelt es sich vermehrt um junge Erwachsene, die sich einfach mal unverbindlich umsehen wollen. Dagegen werden Partnervermittlungen vorrangig von älteren Singles genutzt, die sich eine stabile und andauernde Partnerschaft wünschen.
- Ablauf: In Singlebörsen kann eigenständig nach passenden Profilen gesucht werden. Es erfolgt, wenn überhaupt, nur geringe Unterstützung durch den Anbieter des Onlineportals. Nach der Anmeldung bei einer Partnervermittlung absolvieren die Mitglieder einen Persönlichkeitstest, welcher eine Vorauswahl geeigneter Lebenspartner ermöglicht (Kontaktvorschläge). Zudem gibt es hier oft zusätzliche, optionale Beratungsangebote.
- Kosten: Die Mitgliedschaft in einer Börse ist vergleichsweise günstig, die Suche über eine Vermittlung teils wesentlich kostenintensiver.
Fazit: Singlebörse oder Partnervermittlung?
Ausschlaggebend ist vor allem die Motivation und Intention des suchenden Singles – wird eine beständige Partnerschaft angestrebt oder ein unverbindliches Date? Daneben spielen auch finanzielle Aspekte und unter Umständen der zeitliche Faktor eine Rolle. Ist man bereit, höhere Geldbeträge in die Partnersuche zu investieren, um im Gegenzug von der Unterstützung durch ein wissenschaftliches Matching-Verfahren und Partnervorschlägen zu profitieren?
Für Personen, die gedenken, sich dauerhaft zu binden, und dabei Hilfe bei der Auswahl möglicher Partner in Anspruch nehmen möchten, stellt die Partnervermittlung eine gute Option dar. Wer es bevorzugt, selbständig die Profile anderer Singles zu durchforsten und nicht zwangsläufig oder ausschließlich auf das Finden eines festen Beziehungspartners fixiert ist, kann über eine Singlebörse vielfältige Kontakte knüpfen – wahre Liebe absolut nicht ausgeschlossen!
Singlebörsen und Partnervermittlungen in Kombination nutzen
Generell raten wir oft, auf mehrere Datingseiten zu setzen und vorab viele Anbieter auszuprobieren. Erst kostenlos, dann mit kurzen Testabos. Erst später mit langfristigen Mitgliedschaften, wenn man geeignete Singleseiten für sich gefunden hat. Ergo: Auch die Nutzung von Singlebörse UND Partnervermittlung kann eine gute Kombination darstellen. Als Single sollte man davon ausgehen, dass eine Partnerfindung im Internet mehrere Wochen bis Monate dauert. Denn so lange sucht ein Single im Schnitt.
Fake-Profile und inaktive Mitglieder können die Partnersuche erschweren. Auch ein fehlender Support durch die Seitenbetreiber erweist sich bei technischen oder anderen Schwierigkeiten unter Umständen als problematisch. Wir empfehlen stets, generell nur auf Partnerbörsen mit Kundensupport und geprüften Profilen zu setzen.
Wir wünschen allen Singles eine erfolgreiche Partnersuche im Internet, ganz egal mit welcher Art von Datingseite!
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