Haben Sie sich schon mal gefragt, was Datingseiten mit Ihrem Geld machen? Vermutlich geht man eher davon aus, dass Bosse von Singlebörsen und Co. mit einem Cocktail am Strand hocken, während wir bei Minusgraden frieren. Ausgeschlossen ist das natürlich nicht, allerdings ist es durchaus interessant, dass Datingseiten tatsächlich einen sehr großen Teil der Einnahmen wieder reinvestieren. Und davon profitieren in allererster Linie die Kunden, also die Singles.
Die größte Reinvestition: Werbung
Vor allem die Marktführer der Datingbranche und große Datingseiten reinvestieren einen nicht unerheblichen Teil der Einnahmen in Werbung. Da Online-Dating ein teils harter Konkurrenzkampf ist, kommen viele Anbieter nicht drum herum, durch Werbemaßnahmen neue Singles für ihre Plattform zu akquirieren. Allen voran Parship sollte mittlerweile fast jedem ein Begriff sein. Durch massive Werbung in Zeitschriften, im Fernsehen, im Internet, im Radio und anderweitigen Medien hat sich das Unternehmen in die Köpfe der Leute „gekauft“.
Eine Investition in Werbung kann durchaus mehr als zwei Drittel der Einnahmen umfassen. Gewinner solcher Maßnahmen sind diejenigen Singles, die auf der Plattform angemeldet sind und sich weiterhin auf der Suche befinden. Denn ihnen werden so neue Singles „rangekarrt“, und die Chancen, jemand passenden zu finden, steigen!
Ein kleiner, wenn auch schnell einleuchtender Exkurs an dieser Stelle: Wie man Wachstum auf Datingseiten erreicht. Damit eine Datingseite wachsen kann, braucht man mehr Neuanmeldungen als die Zahl an Singles, die das Portal aufgrund von erfolgreicher Partnerfindung, Suchabbruch oder anderweitigen Gründen wie Portalwechsel verlassen. Investieren Datingportale also nicht in die Akquirierung von Kunden (Singles), ist ein baldiges Wachstum nur sehr schwer, vermutlich sogar gar nicht, zu erreichen.
Auch relevant: Personalkosten
Wer als relevante Datingseite gelten und oben mitspielen will, kommt heutzutage kaum mehr drum herum eine Echtheitsprüfung der Mitglieder durchzuführen. Einfach, weil es immer mehr zum Qualitätsstandard wird, Kontaktanzeigen vor Freischaltung per Hand zu prüfen. Und das ist je nach Portalgröße mit sehr viel Aufwand verbunden. Große Partnerbörsen im Netz haben teilweise 10.000 Neuanmeldungen pro Tag und beschäftigen mehrere Dutzend Angestellte allein für die Profilprüfung. Dadurch können Personalkosten im sechsstelligen Bereich entstehen, pro Monat!
Gut für Kunden: Bessere Software und Technik
Zwar nicht ganz so ausschlaggebend, aber dennoch erwähnenswert, ist die Investition von Datingseiten in bessere Software und Technik. Warum? Weil dies, neben einem womöglich besseren Handling der Plattform, auch mit dem Datenschutz zu tun hat. Durch sicherere Software wird es Betrügern schwerer gemacht an Kundendaten zu kommen.
Da zwischen Software und Hacker im Internet stets ein Wettrüsten stattfindet, macht es Sinn von Zeit zu Zeit die eigene Software anzupassen, zu modernisieren oder gar komplett auszutauschen. Auch in diesen Punkt investieren Datingseiten hin und wieder – auch weil sie es müssen. Denn gerade Kontaktbörsen beherbergen Millionen von persönlichen Daten, an denen Betrüger interessiert sind.
Fazit: Datingseiten reinvestieren teils mehr als 75% der Einnahmen
Um „am Markt“ oder „oben dabei“ zu bleiben, sind Datingseiten gewissermaßen gezwungen, einen Großteil der Einnahmen wieder zu investieren. Werbung, Personal und Software sind dabei die Spitze des Eisbergs. Die Datingbranche erreicht jährliche Umsätze im niedrigen, dreistelligen Millionenbereich. Man kann also davon ausgehen, dass Reinvestitionen von Datingseiten mindestens einen hohen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr umfassen.
