Benching ist ein Phänomen beim Online-Dating. Hierbei geht es im Grunde darum, sich potenzielle Partner „warmzuhalten“, während man aber gleichzeitig nach vermeintlich besseren „Optionen“ Ausschau hält. Der Begriff Benching stammt ursprünglich aus dem Sport und bedeutet dort, auf die Ersatzbank gesetzt zu werden und auf seinen Einsatz zu warten. In der modernen Dating-Welt bedeutet das, dass man sozusagen auf die metaphorische Wartebank geschoben wird, ohne dass es zu einer eigentlichen Beziehung kommt.
In unserer Welt der ständigen digitalen Vernetzung können Menschen leicht in die Versuchung geraten, sich mehrere Optionen bei der Partnerwahl offenzuhalten, anstatt sich (wie üblich) auf eine einzige Person zu konzentrieren. Das bedeutet, dass jemand der „gebenched“ wird, möglicherweise immer wieder von einer Person kontaktiert wird, es aber letztlich nie zu der ersehnten festen Beziehung kommt.
Dieses Verhalten mag zwar zunächst frustrierend sein, es gibt aber auch positive Aspekte des Benchings. Viele Psychologen argumentieren, dass Benching dazu beitragen kann, herauszufinden, wonach man bei einem Partner eigentlich sucht und welche Eigenschaften einem wichtig sind. Indem man verschiedene Menschen datet und kennenlernt, vermeidet man es, sich zu schnell in eine Beziehung zu stürzen und dabei möglicherweise die eigenen Ansprüche zu vernachlässigen.
Wichtig wäre es jedoch, ehrlich gegenüber anderen Singles zu sein und ihnen mitzuteilen, dass man auch noch andere Dates hat. Benching sollte keinesfalls dazu dienen, die Gefühle anderer Menschen auszunutzen, sondern vielmehr dazu, mehr über sich selbst und seine Vorstellungen über eine Beziehung zu erfahren.
Wann ist der Begriff Benching das erste Mal aufgetreten?
Der Begriff des Benchings in Bezug auf Dating wurde erstmals in den 2010er-Jahren in den Vereinigten Staaten populär. Es ist allerdings sehr schwierig, hier einen genauen Zeitpunkt und einen bestimmten Ort für das erste Auftreten dieses Begriffs festzulegen. Der Grund hierfür ist, dass die Entwicklungen im Bereich der Online-Dating-Trends oft allmählich und durch die Nutzung von sozialen Medien und Dating-Apps vorangetrieben werden.
Der Begriff selbst leitet sich, wie zuvor bereits erwähnt, von einer Metapher aus dem Sport ab, bei der Spieler auf die Ersatzbank gesetzt werden, um auf ihren Einsatz zu warten. Dieses Konzept wurde später auf die Dating-Welt übertragen, um das Verhalten zu beschreiben, bei dem sich jemand potenzielle Partner warmhält, ohne sich auf eine ernsthafte Beziehung einzulassen. Es handelt sich beim Benching also eher um einen informellen Begriff, welcher sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, um ein bestimmtes Verhalten in der modernen Dating-Kultur zu beschreiben.
Warum tritt das Phänomen überhaupt auf?
Es ist nicht eindeutig zu sagen, warum Benching an Kontaktbörsen auftritt. Eine mögliche Erklärung liegt in der heutigen Überflutung mit digitalen Dating-Plattformen sowie Apps. Durch die große Auswahl an potenziellen Partnern kann dies sehr leicht dazu führen, dass man sich nicht so schnell festlegen möchte und versucht, sich so möglichst viele Optionen offenzuhalten. Das Benching bietet einem hier die Möglichkeit, sich erst relativ spät für eine Person zu entscheiden. Es verschafft einem sozusagen auch mehr Zeit zum Auswählen des geeigneten Partners.
Ein weiterer Aspekt ist die Angst, verletzt und enttäuscht zu werden. Wenn ein möglicher Partner auf der „Reservebank“ sitzt und auf Signale oder Nachrichten wartet, gibt es immer die Möglichkeit, dass die andere Person plötzlich das Interesse verliert oder den Kontakt abbricht. Durch dieses Verhalten kann die eigene Verletzlichkeit stark minimiert werden. Benching dient somit auch als eine Art Schutzmechanismus, um mögliche emotionale Verletzungen erst gar nicht entstehen zu lassen.
Es ist aber wichtig zu betonen, dass Benching für die betroffene Person frustrierend und verletzend sein kann. Es kann zu Gefühlen von großer Unsicherheit und Zweifeln führen. Eine offene und ehrliche Kommunikation sollte daher in solchen Situationen gewährleistet sein, um Missverständnisse möglichst von Anfang an zu vermeiden.
Wie geht man als Single mit Benching am besten um?
Der Umgang mit Benching kann zwar herausfordernd sein, aber es gibt einige Schritte, welche man unternehmen kann, um besser mit dieser Situation umzugehen. Im Nachfolgenden sind die drei vielleicht wichtigsten Tipps zum Umgang einmal aufgeführt.
- 1. Den Selbstwert stärken: Es ist sehr wichtig, sein Selbstwertgefühl zu stärken und zu erkennen, dass man es verdient, von jemandem respektiert und geschätzt zu werden. Wenn man das Gefühl hat, dass man auf einer Wartebank sitzt, sollte man sich bewusst sein, dass dies nicht die eigene Schuld ist und dass man trotzdem wertvoll ist.
- 2. Die Kommunikation: Wenn man vermutet oder weiß, dass man gerade gebencht wird, sollte man sich nicht davor scheuen, dieses Problem auch anzusprechen. Eine gute Kommunikation ist der Schlüssel zu jeder gesunden Beziehung. Man sollte die andere Person fragen, was ihre eigentlichen Absichten sind und ob diese Person wirklich an einer ernsthaften Beziehung interessiert ist. Eine klare Kommunikation hilft hier, Missverständnisse zu reduzieren.
- 3. Sich Grenzen setzen: Man sollte für sich selbst klare Grenzen setzen. Wenn man das Gefühl hat, dass man nicht mehr als eine Option oder ein Platzhalter für jemanden ist, sollte man in Betracht ziehen, den Kontakt abzubrechen und sich auf Personen konzentrieren, welche wirklich an einer ernsthaften Beziehung interessiert sind.
Benching ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Phänomen Ghosting bei der Partnersuche im Internet. Wir wünschen allen Singles ein spannendes Online-Dating und viele nette Kontakte zu Frauen und Männern!
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