In diesem Erfahrungsbericht schildert eine Frau, wie sie im Alter von 35 Jahren bei der Partnersuche im Internet ihren heutigen Ehemann gefunden hat. Wie immer ein realer Bericht und nicht zensiert. Viel Spaß beim Lesen!
Meine Angaben
- Alter: 48 Jahre (damals 35 Jahre)
- Geschlecht: weiblich
- Dauer der Partnersuche: 1 Jahr
- Danach habe ich beim Online-Dating gesucht: Flirt, festen Partner
- Meine Erwartungen: keine Erwartungshaltung, wollte es nur ausprobieren
Nichts bestimmtes gesucht – meinen heutigen Ehemann gefunden
„Im Jahr 2010 meldete ich mich bei Jappy an. Ich suchte eine Plattform, auf der ich mich kostenlos anmelden, Profile ansehen und mich verabreden konnte. Der Grund war eine gescheiterte, aber sehr dramatische und einschneidende Beziehung, die ich hinter mir hatte. Viele Infos holte ich mir nicht ein. Ich erstellte ganz einfach ein Profil bei Jappy und wartete ab. Wenn es die Zeit ergab, was aus beruflichen Gründen nicht viel war, begab ich mich auch selbst auf die Suche und klickte mich durch die Profile. Eine große Hoffnung, dass ich auf diesem Weg mein Lebensglück finden würde, gab es nicht.
Es kam zu einigen Online-Kontakten, die ich nach wenigen Tagen geblockt habe. Auch Verabredungen gab es, aber hier stellte sich schnell heraus, dass das Profil nicht dem Original entsprach. Männer machten sich größer, als sie waren. Sie machten sich jünger, als sie waren und sie entpuppten sich bei persönlichen Treffen zu 99,9 Prozent als Menschen, die ich nicht wiedersehen wollte und wo ich noch am Abend des Dates das Weite suchte.
Die Ehrlichkeit im eigenen Profil
Hier muss ich ehrlich zugeben, dass ich auch nicht völlig offen war. Unschöne Eigenschaften habe ich bewusst außen vor gelassen, die guten Eigenschaften habe ich gepusht. Ein authentisches Bild meiner Person ergab sich aus dem Profil nicht, da ich natürlich darauf bedacht war, mich von meiner besten Seite zu zeigen.
Es gab einige Bilder, die mich von meiner schönsten Seite zeigten. Es war kein erotischer Content und es waren auch nicht viele Fotos. Habe ich neue Bilder eingestellt, habe ich die alten gelöscht und mein Profil somit „am Leben erhalten“. Ich schrieb einen kurzen Text zu mir, der im Kern ehrlich war. Doch die Probleme, den Rucksack, den ich mit mir herumtrug, habe ich verschwiegen. Der Textinhalt handelte hauptsächlich von meinem Leben als Tierzüchterin und davon, dass ich gerne grille und mich nicht in die Küche stelle. Auch darüber, dass ich keine Kinder hatte und wollte, schrieb ich. Kurzfassen ist nicht meine Stärke, daher war auch der Content auf meinem Partnerprofil verhältnismäßig lang.
Aktivität und Passivität in einer Person
Das Aktive und das Passive hielten sich die Waage. Ich habe verschiedene Männer angeschrieben und dann abgewartet, was zurück kommt. Da ich ein Ästhet bin, habe ich direkt nach der Anschrift entschieden, ob ein weiterer Kontakt von meiner Seite aus gewünscht wird, oder nicht. Männer, die gleich im ersten Post ein Treffen mit Übernachtung wünschten oder mir schmierige Komplimente machen, wurden aussortiert. Gleiches galt auch für Männer, die unverblümt fragten, ob wir uns für eine Nacht treffen können.
Die Chats waren je nach Person schön oder unangenehm. Auf letztere Chats habe ich mit einer Blockierung reagiert, um mich den Sprüchen und Anzüglichkeiten nicht auszusetzen. Diese Funktion, die Möglichkeit des Blockierens, fand ich am sinnvollsten. Für mich war es auch wichtig, dass ich meine Adresse und meine Handynummer nicht angeben musste.
Jedes Date war eine Überraschung
Ich muss zugeben, dass ich vor einem Date immer angespannt und gleichzeitig neugierig war. Nach einigen schlechten Erfahrungen überwog die Anspannung, die sich auch in meinen Chats und in meiner Reaktionszeit auf Anschreiben widerspiegelte. Wenn ich es heute Resümee passieren lasse, muss ich sagen, dass ich mir 9 von 10 Dates besser erspart hätte. Es gab Grapscher, es gab Männer die dachten, dass sie nach 10 Minuten Kennenlernen „zum Zug“ kommen und mich abhaken können. Und es gab einen Mann, der genau das nicht wollte und mit dem ich heute, 13 Jahre nach dem ersten Treffen, verheiratet bin.
Geld wollte und konnte ich nicht in die Partnersuche investieren. Darum ging es mir auch nicht. Ich habe mich bewusst bei Jappy angemeldet, weil ich auf „natürlichem Weg“ Menschen kennenlernen und dabei vielleicht meinen Traumpartner finden wollte. Dass es funktioniert hat, war die Kombination aus einer großen Menge Glück und dem Zufall, der mir in die Hände gespielt hat.
Vorher habe ich nur negative Erfahrungen gemacht oder Männer kennengelernt, die aufgrund der Wohnortentfernung absolut nicht in Frage kamen. Die Fehler, die ich damals gemacht habe, sind mir heute bewusst. Ich habe zu schnell zu viel über mich preisgegeben und war viel zu zeitig bereit, mich auf ein Treffen einzulassen. Dass die Enttäuschung groß werden würde, war mir zwar bewusst, aber ich habe es verdrängt. Es ist ein Fehler, einer fremden Person mit großen Hoffnungen und Wünschen zu begegnen. Das habe ich auch bei meinem heutigen Mann gemacht, doch da hat der Zufall und das Gefühl zueinander dafür gesorgt, dass sich meine Fehler im Sande verliefen.
Es dauerte nicht lange, bis ich die im Profil und in den Chats verschwiegenen Dinge offenbarte und hoffte, dass ich ihn damit nicht aus meinem Leben vertreibe. Nun sind wir seit 2011 zusammen und seit 2020 verheiratet, was dafür spricht, dass sich die Konsequenz und die Ehrlichkeit ausgezahlt haben. Der Weg ist nicht einfach, aber es ist durchaus möglich, seinen Lebenspartner im Internet zu finden. In der heutigen Zeit, wo die Verschlossenheit der Gesellschaft eine Hürde bildet, wird Online Dating sicherlich noch wichtiger als zu meiner Zeit damals.
Fazit
Anfangs bin ich sehr unbedarft ans Online-Dating herangegangen. Doch schnell merkte ich, dass nicht alle – vielmehr die wenigsten Menschen – Gutes im Sinn haben. Ich bin vorsichtiger geworden und habe mir beim Schreiben genau überlegt, was ich preisgebe und was ich für mich behalte. Vor einem Date habe ich lange mit einer Person geschrieben und hinterfragt. Doch auch das hat mich nicht davor geschützt, die eigenartigsten Menschen kennenzulernen.
Zwischenzeitlich hatte ich aber begriffen, wann und wie ich ein Date in der Realität beenden kann und muss. Meinen heutigen Mann habe ich auch auf Jappy kennengelernt. Wir haben lange geschrieben, ich habe mich nicht sofort gemeldet und habe anfangs kein großes Interesse bekundet. Wahrscheinlich war es genau das, was uns zusammengeführt hat. Wir haben uns mehrfach getroffen und nach rund einem halben Jahr sind wir zusammengezogen. Es lief nicht immer „fehlerfrei“, aber dass wir heute verheiratet und eine Familie mit einem eigenen Haus sind, spricht sicher für sich und zeigt, dass man seine große Liebe auch im Internet finden kann, ohne dass man dafür bezahlt.“
von: Frau, damals 35 Jahre alt, nach Trennung
Wir hoffen, dass auch dieser Erfahrungsbericht anderen Singles dabei hilft, Partnersuche im Internet besser zu verstehen. Aus jedem Bericht von anderen Frauen und Männern kann man verschiedene Aspekte rauslesen, und Rückschlüsse für seine eigene Partnersuche ziehen. Jeder Single macht andere Erfahrungen beim Online-Dating, deswegen ist es sinnvoll solche Berichte für sich zu nutzen! Weitere Berichte von Singles stellen wir Ihnen hier zur Verfügung: Erfahrungsberichte Online-Dating.
Wir wünschen allen Singles, dass sie gute Erfahrungen mit Datingseiten machen und am Ende der Suche einen passenden Partner online finden!
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