Partnersuche

Erfahrungsbericht (Nr.8): Junger, bisexueller Mann sieht sich auf Datingseiten um

Im folgenden Erfahrungsbericht schreibt ein junger, bisexueller Mann über seine Erfahrungen mit Datingseiten und Dating-Apps. Aus dem Bericht lässt sich ablesen, dass der Mann kein Nischenportal mit seiner persönlichen Zielgruppe für seine Partnersuche genutzt hat, sondern eher heterogene Singledatenbänke in Anspruch nahm. Dies sollte man beim Lesen im Hinterkopf behalten!

Meine Erfahrungen mit Datingseiten im Internet

„Meine Eltern haben sich in der Disco kennengelernt. Für mich wirkte das schon von dem Tag an, an dem ich mich für Beziehungen zu interessieren begann, nicht wie eine Option. Erstens gehe ich nicht gern in die Disco und zweitens tut das heute einfach keiner mehr. Wenn man im Jahr 2023 ein junger Mann ist, findet man seine Bekanntschaften auf Datingseiten.

Also versuchte ich genau das. Beginnend mit meiner Volljährigkeit im Jahr 2017 stürzte ich mich in die unterschiedlichsten Dating-Apps und machte dort viereinhalb Jahre lang die unterschiedlichsten Erfahrungen. Erwartungen hatte ich keine, auch Bewertungen einzelner Apps las ich mir nicht durch. Mein einziger Anspruch: Kostenlos sollte es sein, denn Geld für Datingseiten hatte ich keines. Glücklicherweise bietet der Markt ausreichend Gratis-Möglichkeiten zum Swipen, Chatten und Daten.

Erfahrungen auf Tinder: Der Marktführer, der mich frustriert

Die erste Anlaufstelle war selbstverständlich Tinder. Immerhin ist das der Marktführer, der Ort, an dem all meine Freunde gute Erfahrungen gemacht hatten. Ich war optimistisch. Mit fünf oder sechs guten Fotos und einer mittellangen, möglichst witzigen Selbstbeschreibung präsentierte ich mich den Männern und Frauen in meiner Umgebung.

Außerdem fügte ich einige Dinge dem von Tinder vorgefertigten Steckbrief hinzu. Neben Größe, Sternzeichen und der Art der gesuchten Beziehung war dort auch Platz für Ess-, Trink- und sogar Schlafgewohnheiten. Auch Fragen nach dem Alkoholkonsum, den Familienplänen und sogar der „Love Language“, also der Art, wie man in Beziehungen seine Zuneigung zeigt, fehlten nicht. Ich füllte nicht alles davon aus, weil man sich immerhin später noch etwas kennenlernen will – und auch, weil man nie weiß, wer einen auf Tinder findet. Falls meine Nachbarn beispielsweise auch tindern, so müssen sie nicht zwingend erfahren, von wann bis wann ich schlafe.

Das für Tinder typische „Swipen“ war schnell gelernt. Eine Touchscreen-Bewegung nach rechts zeigt, dass mir eine Person gefällt, mit einer Bewegung nach links verbanne ich sie aus meinen Möglichkeiten. Zusätzlich kann man Superlikes vergeben, wenn man jemanden besonders mag. Dafür gibt es eine tägliche Begrenzung, ebenso wie für die normalen Likes. Wer zu viele Personen nach rechts gewischt hat, kann heute also nicht mehr tindern.

Aufheben lässt sich die Sperre – wer hätte es gedacht – mit einem Abonnement. Das scheint aber nicht zwingend nötig zu sein, da ich das Limit trotz ziemlich ausgedehnter Swipe-Episoden nie erreicht habe. Die Begrenzung fungiert scheinbar nur als Schutz vor Personen, die grundsätzlich jeden liken, um ihre Chancen auf Datingseiten zu vergrößern.

Selbstaktivität und Dates

Weil ich von Natur aus eher schüchtern bin, wartete ich zunächst, bis mich andere Personen anschrieben. Gebracht hat das leider nichts, vor allem nicht bei den Frauen. Die einzigen Nachrichten, die ich bekam, waren Männer, die dann sowieso nur Sex wollten. Also fing ich an, interessante Menschen selbst anzuschreiben. Mit einem kleinen Witz oder einer interessanten Anekdote versuchte ich, möglichst schnell das Eis zu brechen. Manchmal funktionierte das und ebnete den Weg für ein angenehmes Gespräch, manchmal nicht.

Fand sich endlich mal ein Mensch, der etwas Anderes als nur neue sexuelle Erfahrungen suchte, war das darauffolgende Date meist angenehm. Natürlich war der Einstieg etwas schwer, immerhin sitzt man einer wildfremden Person gegenüber. Eine gemeinsame Wellenlänge fanden wir dennoch recht schnell. Leider blieb es oftmals beim ersten Date, der Funke wollte einfach nicht überspringen. Passiert so etwas doch nur in Discos, so wie es die Erfahrungen meiner Eltern nahelegen? Das wollte ich nicht glauben. Also wurden schnell weitere Datingseiten heruntergeladen.

Erfahrungen auf Okcupid: Niveauvoll, umfassend und voller kleiner Details

Die App okcupid wirkte sofort niveauvoller und vor allem respektvoller als die Datingseite von Tinder. Hier scheinen Menschen wirklich nach Beziehungen zu suchen, nicht nur nach sexuellen Erfahrungen. Auch die Zielgruppe war etwas definierter als im umfassenden, heterogenen Sammelbecken von Tinder. Auf okcupid begegneten mir viele linksgeneigte Personen und noch mehr Mitglieder der LGBT-Community, also Schwule, Lesben und Bisexuelle. Die perfekte Ausgangslage, um als junger, bisexueller Mann gute Erfahrungen zu machen, oder nicht?

Als Erstes fiel mir auf, dass ich sehr viele Angaben zur eigenen Person machen konnte. Erfragt wurden wie bei Tinder auch die Grundzüge des eigenen Lebens wie beispielsweise der Beruf, die Essgewohnheiten und die Familienplanung. Hinzu kamen etwas kontroversere Themen wie Religion und politische Einstellung, an die sich Tinder möglicherweise nicht herangetraut hat. All diese Angaben durfte ich nicht nur zu mir selbst machen, sondern auch zur gesuchten Person. Da ließen sich Sternzeichen, Bildungsgrade, Körpertypen und politische Ansichten ausschließen oder bevorzugen.

Neben der Selbstbeschreibung stellt okcupid Themenvorschläge zur Verfügung, zu denen man einen kurzen Text verfassen darf. Hierbei lassen sich aus einem breiten Spektrum an Fragen die witzigsten oder interessantesten auswählen. Von „Darin könnte ich dich schlagen“ und „Meine schlechteste Eigenschaft“ über „Ein perfekter Tag für mich“ bis hin zu „Mein Lieblingstanzmove“ ist alles dabei. Ob so viele Details auf Datingseiten gehören, bleibt fraglich – worüber sollen wir denn dann beim Date noch sprechen?

Multiple-Choice-Fragen

Und dann waren da noch die Multiple-Choice-Fragen. Okcupid führte eine Art Interview, in dem die App versuchte, mich bestmöglich kennenzulernen. Würde ich lieber einen Urlaub in Paris machen oder in den Bergen zelten? Erschlage ich Spinnen oder hole ich jemanden, der das für mich übernimmt? Basierend auf den Antworten wurden Prozentsätze errechnet, zu denen ich mit anderen Usern übereinstimmte. Dafür konnte ich bei jeder Frage zusätzlich angeben, welche Antworten ich bei anderen Usern akzeptieren konnte und wie wichtig mir die jeweilige Frage ist. Zwischen all den Datingseiten fand ich dieses Feature einzigartig.

Richtig tiefe Bindungen entstanden aber auch hier nicht. Laut meiner Erfahrungen werden Datingseiten wie okcupid ausgerechnet ihre guten Eigenschaften zum Verhängnis. Denn wer die Möglichkeit dazu hat, der tendiert dazu, Dinge als Ausschlusskriterium zu bewerten, die man bei einem reellen Kennenlernen vielleicht doch in Kauf genommen hätte. Oder man kann es nicht lassen, doch lieber auf einen User mit höherer prozentualer Übereinstimmung zu warten. Denn was wissen Datingseiten schon? Vielleicht stimme ich mit meiner großen Liebe ja nur zu siebzig Prozent überein – und die übrigen dreißig Prozent ergänzen sich perfekt.

Mein Fazit: Datingseiten bringen nicht immer die große Liebe, aber immerhin Erfahrungen

Klarkommen muss man bei Datingseiten immer mit viel Ablehnung (Umgang mit Körben beim Online-Dating). Zumindest das ist etwas, was ich aus meinen Erfahrungen im Online-Dating lernen konnte: das mich nicht jeder lieben muss, das nicht jeder auf mich stehen muss und das das meinen Wert trotzdem nicht schmälert. Eine solche Erkenntnis kann das Leben nachhaltig bereichern und macht mich auch in anderen Bereichen des Alltags etwas selbstbewusster.

Man lernt außerdem, Nein zu sagen. Neben all den Menschen, die mich ablehnen, gibt es immer auch Tausende, die mir gern die Hose ausziehen möchten, und denen ich klarmachen muss, dass dort kein Weg hinführt. Manchmal bedarf es ganz schön harter Worte. Dass es immer das eigene Recht ist, Nein zu sagen, müssen in der heutigen Gesellschaft viele Menschen erst noch lernen. Datingseiten sind dafür der beste Rahmen.

Es zeigt sich: Meine große Liebe habe ich auf Tinder, okcupid und verwandten Apps nicht gefunden. Aber vielleicht sind die Datingseiten auch ohne einen gefundenen Partner nicht ganz nutzlos. Denn wir haben immer die Chance, Erfahrungen zu sammeln und uns weiterzuentwickeln.“

von: Mann, 18 Jahre, bisexuell

Wir hoffen, dass der Erfahrungsbericht des jungen Mannes anderen Singles dabei hilft, ein besseres Bild vom Online-Dating zu erhalten. Jeder macht andere Erfahrungen mit Datingseiten, die Partnersuche im Internet verläuft nie gleich! Deswegen ist es ratsam, die Erfahrungsberichte von anderen Frauen und Männern zu lesen, um Eindrücke wirken zu lassen und um Rückschlüsse für sich selbst zu ziehen. Mehr Erfahrungsberichte zur Online-Partnersuche gibt es hier: Erfahrungen von Singles beim Online-Dating.

Wir wünschen allen Singles eine gute Erfahrung mit Datingseiten im Netz und eine erfolgreiche Partnerfindung!

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